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Wieder am Platz

Das Gärtnerplatztheater erstrahlt nach fünf Jahren Renovierung seit Herbst 2017 wieder im alten Glanz.

Erbaut wurde das Gärtnerplatztheater 1864 mit nur einem Jahr Bauzeit. Die letzte Renovierung hat ganze fünf Jahre gedauert und wurde im Herbst 2017 abgeschloßen. Seitdem ist das Gärtnerplatztheater #wiederamPlatz und erstrahlt in neuem Glanz. Wir durften bei einem Tweetwalk in wahrsten Sinne des Wortes hinter die Kulissen schauen und nehmen Dich mit auf eine Entdeckungsreise durch das Gärtnerplatztheater.

Wunderbare Aussicht auf den Gärtnerplatz - ISARBLOG
Wunderbare Aussicht auf den Gärtnerplatz | Foto: Monika Schreiner

Seit Herbst ist das Gärtnerplatztheater #wiederamPlatz und wir freuen uns sehr darüber. Ganze fünf Jahre hat es gedauert bis es im Herbst 2017 wieder feierlich eröffnet wurde. Auch wenn es spannend ist, durch die Stadt zu fahren und die unterschiedlichsten Spielstätten zu erkunden, ist es doch am Gärtnerplatz am Allerschönsten.

Vor ein paar Wochen durften wir bei einem Tweetwalk hinter die Kulissen schauen und aus erster Hand erfahren, was sich im Gärtnerplatztheater verändert hat. Wir beginnen im Parterre des Zuschauerraums. Dort erfahren wir kurz etwas zur Geschichte des Hauses und einige Besonderheiten. Wusstet Ihr zum Beispiel, daß die Portraits der ehemaligen Intendanten im Deckengemälde integriert sind? Achtet doch beim nächsten Besuch darauf. Ein kleiner Tipp: schaut euch mal den umlaufenden Kranz der antiken Gesichter genauer an.

Seit über 150 Jahren am Gärtnerplatz

Erbaut wurde das Gärtnerplatztheater 1864 mit nur einem Jahr Bauzeit. Private Investoren hatten für den Bau des Musiktheaters eine Aktiengesellschaft gegründet. Der Standort war damals noch vor den Toren der Stadt in dem neuen Stadtteil, für den Friedrich von Gärtner die Planung übernommen hatte. Seitdem hat das Theater noch zweimal den Besitzer gewechselt. König Ludwig II. erwarb das Gärtnerplatztheater 1872, als es in finanziellen Schwierigkeiten war. Damit wurde die einst bürgerliche Bühne zum dritten königlichen Theater. 1937 wurde das Theater dann vom Freistaat Bayern übernommen. Die „Bayerische Staatsoperette“ wie sie fortan genannt wurde, bekam 1955 schließlich den Namen „Staatstheater am Gärtnerplatz“ und feierte 2015 seinen 150jähriges Bestehen.

Gärtnerplatztheater in München
Das Gärnterplatztheater endlich wieder zurück am Platz | Foto: Monika Schreiner

Vom Zuschauerraum gehen wir hinauf zur Bühne und erleben nun eine ganz neue Perspektive, nämlich die des Schauspielers. Kathrin Metzner, welche Online Kommunikation des Theaters betreut, begleitet mich und weitere Blogger und Twitter-User aus München. Auf der Bühne laufen gerade die Vorbereitungen für den literarisch-musikalischen Abend „Der Klang der ungespielten Töne“ von und mit Konstantin Wecker.  Wir erfahren, daß durchschnittlich 200 Scheinwerfer pro Vorstellung eingesetzt werden und das entgegen dem momentanen Trend das Gärtnerplatztheater sich dafür entschieden hat, seine Werkstätten nicht auszulagern, im Haus zu belassen. Im hinteren Bühnenraum sehen wir auch einige Kulissen von anderen Stücke. Zum Beispiel den Bus aus „Priscilla“, das inzwischen Premiere hatte oder die Schützentafel aus dem „Freischütz“.

Gärtnerplatztheater München 2018 Neueröffnung - ISARBLOG
In der Maske des Gärtnerplatztheaters | Foto: Monika Schreiner

Besonders gut hat mir der Besuch in der Maske gefallen, denn dort war man den Stücken auf der Bühne am nächsten. Es gab allerlei Schminkutensilien, Perücken, und Masken, die man mit ein wenig Fantasie zum Leben erwecken konnte. Weiter ging es zu einem der Schönsten Räume im Theater: dem Orchesterproberaum mit einer fantastischen Architektur und einen wunderschönen Ausblick auf München. Er ist Teil des Neubau und wird darüberhinaus auch ab und zu für Konzerte im kleineren Rahmen genutzt. Wen Ihr ihn sehen wollt, dann unbedingt im Spielplan danach Ausschau halten.

Der schöne Orchesterproberaum mit toller Aussicht| Foto: Monika Schreiner

Da das Haus so vielseitig ist, braucht es auch noch weitere Probenräume. Wir besuchen den Kinderchor und bekommen sogar ein „Ständchen“ gesungen und werfen einen Blick auf die Probenarbeit der Tänzer.

Probe im Ballettsaal des Gärtnerplatztheater München
Probe im Ballettsaal | Foto: Monika Schreiner

Schließlich sind wir auch ganz oben unter dem Dachstuhl des Theaters angekommen. Dort befindet sich der Malersaal. Alles sind sich einig, daß es der Arbeitsplatz mit der schönsten Aussicht auf die Stadt ist. An einer Wand befindet sich ein Mural, mit dem sich ein ehemaliger Mitarbeiter in einem Selbstporträt verewigt hat. Eigenheiten wie diese wurden bei der Restaurierung erhalten, genauso wie nicht alle Balken ausgetauscht wurden. Im Gebälk sieht man noch Spuren des Brandes während der letzten Kriegstage, woraufhin der Betrieb erst wieder 1948 aufgenommen werden konnte.

Noch eine Weile genießen wir die fantastische Aussicht auf den Gärtnerplatz und im Hintergrund die Silhouette der Innenstadt. Besonders bei  Sonnenuntergang ein Traum. Ganz nebenbei, für alle die es nicht wissen: der Architekt des Theaters war nicht Friedrich von Gärtner, sondern Franz Michael Reiffenstuel.

Schön langsam gehen wir wieder Etage für Etage tiefer. Über einen kleinen Zwischenstopp in der Schuhwerkstatt erreichen wir wieder den Zuschauerraum. Hier wird extra für uns der eiserne Vorhang heruntergelassen. Ein Ereignis, was man sich normalerweise nicht herbei wünscht, da dieser nur im Brandfall zum Einsatz kommt. Innerhalb von 30 Sekunden muss er Bühne und Zuschauerraum trennen und so das Übergreifen des Feuers verhindern.

Unsere letzte Station ist das Foyer. Auch das erstrahlt im neuen Glanz. Einige werden sicher die Vorhänge vermissen. Diese wurden abmontiert und die dadurch entstandenen freien Stellen in den Wandgemälden wurden durch eine Verwandte des Künstlers passend ergänzt. Bei allen Teilnehmern des Tweetwalks wurde große Lust auf einen baldigen Theaterbesuch geweckt, um den Bus von „Priscilla, Königin der Wüste“ mal live auf der Bühne zu sehen oder zu sehen, welches Stück aus dem Improvisationen der Tänzer geworden ist.

ISARBLOG Tipp: Salon Pitzelberger
Nach der Vorstellung empfiehlt sich sich ein Besuch der Bar „Salon Pitzelberger“, die sich unter dem Theater befindet und ebenfalls im Herbst eröffnet wurde. Benannt ist sie nach dem Einakter von Jacques Offenbach, mit dem 1865 das Gärtnerplatztheater eröffnet wurde. Zu empfehlen ist die große Auswahl an Gin Tonics und anderen Cocktails.

München
Deutschland

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