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Curling mit den Profis

Im letzten November haben eine neue Sportart ausprobiert. Im deutschen Leistungszentrum in Füssen waren zur Gast bei Curling Nationalmannschaft.

Verfolgt Ihr auch mit Spannung die Olympischen Spiele in Pyeongchang? Sie sind das große Fest des Wintersports. Es ist wirklich beeindruckend, wieviele verschiedene Sportarten es gibt. Zugegeben manches ist extrem, aber zum Beispiel Curling erscheint auf den ersten Blick nicht zu kompliziert zu sein. So habe ich im letzten November die Chance ergriffen, als uns Eurosport zu einen Curling Schnuppertag nach Füssen eingeladen hat. Dort befindet sich das deutsche Leistungszentrum für Curling, auch wenn man im ersten Augenblick vielleicht an eher Schlösser oder Musicals denkt. Für Laien wie mich sieht diese Sportart ein bißchen aus wie Eisstockschießen, das im Winter der Volkssport der Bayern ist. Doch wie ich dann vor Ort von den Damen der deutschen Nationalmannschaft erfahre, sind da große Unterschiede.

Im Curling verwendet man Steine, die sogenannten Rocks, die man früher in der Nähe der Flüsse fand. Der Sport selbst stammt aus dem späten Mittelalter und wird gerne als Schach auf dem Eis bezeichnet. Es wurde im Freien auf zugefrorenen Flüssen und Seen gespielt. Freilich verwendet man heute längst nich mehr Fundsteine, sondern Steine aus Ailsyt (Granitstein), die bis zu 1300 € kosten können.

Curling Nationalmannschaft Füssen - ISARBLOG
Curlingssteine oder Rocks | Foto: Monika Schreiner

Bevor es losgeht, bekommen wir eine kurze Einweisung von Daniela und Annalena Jentsch. Zur Curlingausrüstung gehören neben den Rocks noch spezielle Schuhe mit einer glatten und einer rauhen Sohle und ein Besen, der aussieht wie ein Schrubber ( Kissenbesen ) und ursprünglich aus Rosshaar war. Da wir keine speziellen Schuhe haben, bekommen wir jeweils einen Slider für unsere Schuhe. Diesen legen wir unter die Sohle. Bei Rechtshändern wie mir kommen sie unter den linken Fuß.

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Curlingequipment: Slider und Kissenbesen | Foto: Monika Schreiner

So ausgerüstet üben wir uns abzustoßen und dabei gleichzeitig den Stein zu bewegen und schließlich loszulassen. In einem großen Ausfallschritt verlassen wir den „Startblock“. Den Besen benutzen wir bei der Bewegung für die Balance. Das ist gar nicht so einfach und ich empfehle für den Anfang einen Knieschoner, damit – falls man das Gleichgewicht mal doch nicht halten kann, kein blaues Knie bekommt. Danach versuchen wir schon eine Spielsituation herzustellen, das heißt jeweils ein Spieler einer Mannschaft spielt den Stein, die anderen befinden sich auf dem Ziel-Curling-Spielfeld mit dem Kreis und versuchen mit den Besen den Lauf des Steins zu beeinflussen. Durch das kräftige Reiben entsteht kurzzeitig durch die Wärme ein Wasserfilm, der den Stein besser gleiten läßt.

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Anni Friesinger-Postma beim Curling  | Foto: Monika Schreiner

Aber irgendwie schießen unsere Steine immer über das Ziel hinaus und nur wenige Besen kommen zum Einsatz. Erst gegen Ende schaffen wir es, einen Stein zu treffen und einen anderen Stein, der näher am Zentrum des Kreises ist, wegzuschießen. Das ist so ähnlich wie beim Boule oder Boccia Spiel. Gespielt wird normalerweise über zehn Ends, aber soweit dringen wir an dem Tag nicht in die Regeln des Curlings vor. Für den Anfang haben wir eine Menge gelernt und vor allem soll es ja auch Spaß machen.

Curling ist ein Teamsport. Normalerweise treten zwei Mannschaften mit je vier Spielern gegeneinander an, die während der Partie jeder für sich bestimmte Positionen einnehmen und dementsprechend Aufgaben erfüllen. Nur zusammen kommt man ans Ziel. Curling ist noch gar nicht so lange olympisch. Genau zwanzig Jahr ist es her, dass internationale Curlingteams in Nagano das erste Mal mit dabei waren. Bei unserem Besuch in Füssen trafen wir auch Anni Friesinger-Postma. Sie berichtet für Eurosport aus Pyeongchang und mit ihr auf dem Eis zu stehen, war ein zusätzliches Highlight.

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Anni Friesinger-Postma im Interview mit dem Sender Eurosport | Foto: Monika Schreiner

Auf den Geschmack gekommen? Als Gruppe könnt Ihr auf Anfrage die Curlingbahnen in Füssen mieten. Mir und den anderen Bloggern hat es auf jeden Fall riesig Spaß gemacht und wir können das Abenteuer nur empfehlen. Danke an Eurosport für die Einladung zu dem einmaligen Event und danke an die Nationalmannschaft für die Tipps und Tricks und auch für Eure Geduld!

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