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Die besten Tipps für einen Kurzbesuch der documenta 14

Was lohnt sich bei der documenta 14 zu sehen.

Die documenta gilt als weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst und findet alle fünf Jahre in Kassel statt. Wir waren bei der documenta 14 vor Ort und geben Euch die besten Tipps für einen Kurzbesuch.

Für jeden Kunstliebhaber ist die documenta Pflicht. Sie gilt als weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst und findet alle fünf Jahre in Kassel statt. Dieses Jahr wurde sie von Adam Szymczyk kuratiert. Besonderes Aufsehen hat der Kurator dadurch erregt, daß die documenta neben Kassel auch in Athen stattfindet. Nach Athen habe ich es nicht geschafft, aber dafür nach Kassel. Für alle die noch dorthin fahren wollen, habe ich ein paar Tips für einen Kurzbesuch zusammengestellt. Die documenta 14 in Kassel geht noch bis zum 17.09.2017.

Beschilderung bei der documenta Kassel | Foto: Monika Schreiner

Anreise mit dem ICE und maxdome

Für längere Strecken nehme ich gerne den Zug. Mit dem ICE ist man von München aus nach ungefähr dreieinhalb Stunden Fahrt in Kassel.  Während der Fahrt kann man gut schreiben, die Landschaft vorbeiziehen sehen oder auch einen Film anschauen. Apropos Film: Zusammen mit der Bahn hat maxdome das Angebot maxdome onboard, wo Ihr einige der Filme aus dem Programm gratis während Eurer Fahrt ansehen könnt. Am besten Ihr ladet Euch bereits vorher die App auf euer Mobilgerät und los gehts. Es sind schöne Filme darunter, so zum Beispiel „Der Teufel trägt Prada“, den ich auf der Hinfahrt geschaut habe oder die Serie „2 Broke Girls“. Das Ganze funktioniert über das kostenlose Wlan an Board. Aktuell gibt es auch ein Angebot von mytrain, wo Ihr ein Bahnticket zusammen mit einem dreimonatigen maxdome Abo für nur 33 Euro zusammen kaufen könnt. Auch wenn Ihr es nicht mehr zu documenta schaffen solltet, der Gutschein für das Bahnticket im ICE kann 9 Monate ab Kauf eingelöst werden. Das garantiert Spaß mit tausend Filmen und Serien im ICE und mit über 50.000 Videos zu Hause. Seid Ihr als Paar unterwegs, dann gibt es ab Mitte September die Option zwei Tickets und sechs Monate Maxdome Abo für 59,90 Euro.

Filmvergnügen mit maxdome an Board des ICEs | Foto: Monika Schreiner

Übernachtung in der Künstlerpension Foto-Motel

In Kassel checke ich zuerst in meine Pension nicht weit vom Bahnhof ein. Kassel wartet während der documenta immer wieder mit ungewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten auf. Vor fünf Jahren konnte man in einem ehemaligen Gefängnis übernachten. Dieses Jahr in einem ehemaligen Stundenhotel. Letzteres wurde zu einer Künstlerherberge umgebaut, so individuell und kreativ wie die documenta selbst. Wer gerne in Kunst schläft ist hier richtig. Von der früheren Nutzung bleibt nur die Anspielung im Namen „Foto-Motel“ und ein Aufkleber an der Tür übrig.

Künstlerpension Foto-Motel | Foto: Monika Schreiner

Friedrichsplatz und Parthenon der Bücher

Ich beginne meinen Rundgang am Friedrichsplatz. Dort könnt Ihr auch gut Tickets erwerben, falls Ihr noch keins habt. Auch Eure Rucksäcke könnt Ihr hier abgeben, denn in den Ausstellungsräumen sind nur kleine Taschen erlaubt. Am besten man nimmt gleich nur eine kleine Tasche mit. Auf dem Platz befindet der Parthenon der Bücher. Er wurde von Marta Minujín konzipiert und soll ein Mahnmal gegen das Verbot von Literatur und Büchern darstellen. Es ist sicher eines der beeindruckendsten und das am meisten fotografierte Werk der documenta. Durch die Form eines griechischen Tempels stellt es auch eine Verbindung nach Athen her. Im Laufe Eures Aufenthalts auf der documenta solltet Ihr auf jeden Fall Zeit einplanen, um dort länger zu verweilen und das Ensemble auf Euch wirken zu lassen. Getränke gibt es zum Beispiel im Beckett’s Biergarten genauso wie leckeren Flammkuchen. Gesessen wird dort auf alten Kinosesseln.

Flammkuchen im Beckett’s Biergarten  | Foto: Monika Schreiner

Schöne Aussichten auf Kassel

Überhaupt gibt es über die ganze Stadt verteilt viele schöne Sommer Popup Locations. Das ist das, was die diesjährige documenta ausmacht. Mit viel persönlichem Engagement haben die Kasseler wunderbare Ort zum Verweilen geschaffen, wie zum Beispiel am Weinberg, im Freien bei der documenta Halle oder in der Rooftop Bar Floor 14 auf einem Parkdeck des Kaufhofs mit einem fantastischen Blick über die Stadt. Rooftop ist überhaupt ein gutes Stichwort, denn das ist einer der (Gastro-)Trends dieses Jahr. Man könnte fast sagen, die documenta der schönen Aussicht, denn es gibt diverse Orte ( auch innerhalb der Ausstellung), wo man einen solchen genießen kann.

Rauchzeichen aus dem Zwehrenturm nach Athen | Foto: Monika Schreiner

Zu Fuß oder mit dem Konrad die documenta entdecken

Für die Ausstellungen nimmt man sich am besten zwei bis drei Tage Zeit, vorzugsweise unter der Woche, denn dann sind die Schlangen nicht so lang. Innerhalb dieses Zeitrahmens lässt sich das Meiste gut entdecken. Hat man weniger Zeit, konzentriert man sich am besten auf einige Orte, denn alles in Ruhe sehen ist aufgrund der Menge gar nicht möglich. Bezüglich des Programms, entweder Ihr lasst Euch überraschen oder Ihr informiert Euch in einer der Sonderausgaben der verschiedenen Kunstmagazine. Da dieses Jahr die zentralen Ausstellungsorte alle ziemlich nah beieinander waren, kann man die Strecken auch gut zu Fuss laufen. Wer dennoch weiter aus dem Stadtkern raus möchte, dem empfehle ich sich ein Konrad zu mieten. Da ist man ein wenig flexibler. Aber Achtung, Kassel ist recht hügelig und geht es viel rauf – runter- rauf – runter.

Fahrräder zum Leihen | Foto: Monika Schreiner

Meine Highlights auf der documenta 14

Einige meine Highlights möchte ich Euch nicht vorenthalten. Thematisch stehen Flucht, Unterdrückung, Unsicherheit und Gewalt im Vordergrund der diesjährigen documenta. Neben des bereits erwähnten Parthenon der Bücher, sollte man sich den stillgelegten Untergrundbahnhof ( am Hauptbahnhof ) nicht entgehen lassen. Hier ist mit der Stilllegung 2005 die Zeit stehengelieben. Eine schöne temporäre Location ist auch die Neue Galerie mit Werken von Máret Ánne Sara ( Pile o’ Sápmi“ – Vorhang aus 300 Rentierschädeln ) und einer riesigen Videoinstallation.

Pile o’ Sápmi“ von Máret Ánne Sara in der Neuen Neuen Hauptpost | Foto: Monika Schreiner

Daß  dieses Jahr fast Museen der Stadt mit einbezogen wurden, fand ich besonders spannend. Da lohnt es sich den einen oder anderen Blick links und rechts in den Schauräumen. So erfährt Ihr ganz nebenbei eine Menge über die Geschichte von Kassel und das ist wirklich sehr interessant. Besonders lohnend ist in diesem Hinblick das Hessische Landesmuseum, das auch einen tollen Rundblick über die Stadt bietet. Auch das relativ neue Grimm Museum ist einen Besuch wert. Der Rauch aus Zwehrenturm erregt mehrmals am Tag Aufsehen. Daniel Knorr will mit der Aktion Kassel mit Athen verbinden. Für viele Besucher ist dies aber nicht auf den ersten Blick verständlich und sie rufen die Feuerwehr.

„Symphonie der quakenden Frösche“ von Benjamin Patterson in der Karlsaue | Foto: Monika Schreiner

Wer möchte, kann einen schönen Spaziergang durch die Karlsaue machen, bis zu der Brücke, wo die Frösche quaken. Keine echten, sondern welche aus Lautsprechern. Interessant, wie ein künstliches Geräusch einen Ort so verändern kann. Auf dem Rückweg könnt Ihr gleich noch die Orangerie besuchen, in der in zwei Videos die Gesänge von Geistlichen der griechisch orthodoxen Kirche und der (russisch)orhtodoxen Kirche gegenübergestellt wurden. Während Eures Aufenthalts begegnet Ihr auch immer wieder Kunst von früheren documenta Ausstellungen. Der Spitzhacke von Claes Oldenburg zum Beispiel. Sie befindet sich an der Fulda.

Ich hab mich dieses Mal weit aus dem Zentrum herausgewagt und bin über die Campus Uni zum Boreal gefahren. Was die docemnta so reizvoll macht, sind die Zwischennutzungen. Alte stillgelegte Fabriken werden als Ausstellungsräume genutzt. So kann der Besucher die Stadt auf eine ganz besondere Weise entdecken. Ohne den Leerstand wäre dies nicht möglich. Er stellt hier eine grosse Chance da.

Gemütliche Sitzkissen am Weinberg | Foto: Monika Schreiner

Insgesamt muss ich sagen, es war alles sehr gut organsiert und beschriftet, so dass ich die Ausstellungsräume gleich gefunden habe. Und auch der Plan mit den eingezeichneten Routen, wie man am besten hinkommt war super. Als Mitbringsel kann, wer will Schuhe und Socken erwerben im documenta Look.

Wer noch Zeit übrig hat, der sollte unbedingt beim Herkules und den Wasserspielen im Bergpark-Wilhelmshöhe vorbeischauen. Sie sind seit 2012 Unesco Weltkulturerbe. Allerdings wird immer noch gebaut und renoviert.

ISARBLOG Tipp: Skulptur Projekte Münster

Wer immer noch nicht genug Kunst gesehen hat, fährt im Anschluss weiter nach Münster zu den Skulptur Projekten (10. Juni bis 1. Oktober 2017). Sie finden nur alle zehn Jahre statt. Die Fahrt mit dem IC dauert in etwa zweieinhalb bis drei Stunden.  Am besten leiht Ihr Euch hier ein Fahrrad aus, um die Stadt zu erkunden. Es macht Spass in der Fahrradhauptstadt zu fahren, ganz anders als in München fahren die meisten hier ein Hollandfahrrad. Die Projekte der einzelnen Künstler sind so gut zu erreichen, allerdings sind sie ein wenig versteckt. Ich würde empfehlen, an einer geführten Fahrradtour teilzunehmen. So bekommt Ihr nicht nur die Hintergründe mit, sondern kommt am schnellsten zum Ziel. Für alle unter Euch, die doch die Stadt auf eigene Faust entdecken wollen, einen Plan bekommt Ihr für drei Euro an der Info im Hauptbahnhof. Am besten Ihr kauft Euch eine kleines bebildertes Booklet im Buchladen dazu, dann wisst Ihr wonach Ihr suchen müsst, denn es sind nicht nur Skulpturen, sondern auch Performances oder Videos mit dabei

documenta 14

10. Juni bis 17. September 2017
Öffnungszeiten: 10 bis 20 Uhr
Tagesticket 22 Euro

Justin Matherly in Münster mit „Nietzsche’s rock“ | Foto: Monika Schreiner

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